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Montag, 11. Januar 2010

Fernsehgottesdiest

Gedanken von Pfarrer Christoph:
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„Komm in unsere Mitte, o Herr“
lautet das Thema unserer Fernsehmesse
am 17.Jänner um 9.30 Uhr in Völs.

Zuerst kommt ein Anruf von der Diözesanverantwortlichen Anna Hintner mit der Bitte, einen Familiengottesdienst, bei dem mit den Kindern Gottesdienst gefeiert wird, im Fernsehen übertragen zu dürfen.
Kinderliturgiekreis, Kinderchor und Landesmusikschule Völs haben nach kurzer Überlegung (natürlich mit einem mulmigen Gefühl) zugesagt. Es waren ja auch noch Monate bis zum Tag der Feier. Aber schon gleich müssen die Lieder ausgesucht und die Zeitdauer dazugeschrieben werden, der Gottesdienst kann ja nicht länger dauern als die Sendezeit – 45 Minuten sind vorgesehen.
Im November hat eine zweitägige Einführung in Salzburg durch Experten des ORF, durch erfahrene Mitglieder einiger Pfarren, die schon einen Fernsehgottesdienst gefeiert haben, und durch die Medienverantwortlichen der österreichischen Bischofskonferenz der Jugendleiterin Kathi und mir, dem Pfarrer, einige Unsicherheiten genommen. Die Freude, diesen Dienst übernehmen zu dürfen, ist stärker geworden. Kameratraining, Textbesprechungen, allgemeine Hinweise und eine gute Gemeinschaft zwischen den Experten und uns „Neuen“ ließen diese Tagung schnell vergehen. Jetzt galt es, 16 Mitglieder der Pfarre zu finden, die den Telefondienst nach der Messe übernehmen. An vier Telefonen gilt es, von 10.15 Uhr bis 19.00 Uhr interessierten Anrufern Informationen weiterzugeben, einfach zuzuhören und Gespräche für den Pfarrer aufzuschreiben, der gegen Ende des Telefondienstes gewünschte Rückrufe tätigt. Mit dem Pfarrkirchenratsobmann Karl Pertl haben Mitte Dezember die ORF Mitarbeiter (Kameraführung, Beleuchtung und Tontechnik) die Kirche besichtigt und die Aufbauarbeiten in den Tagen vor der Messübertragung besprochen. Der Kinderchor und die Instrumentalisten der Landesmusikschule legten in den Weihnachtsferien einen Probetag ein. Dabei wurden sie von der Pfarrhäuserin Gertraud mit einem guten Mittagessen versorgt, sodass am Nachmittag die Kinder bestens gelaunt dem ORF Team zum Dreh des Vorfilmes zur Verfügung standen. Am Vortag der Übertragung werden Aufbauten und Proben sein. Welche Gedanken gehen dem Pfarrer durch den Kopf?
Hoffentlich sinken die Außentemperaturen nicht so stark, dass die Beteiligten bei den Probearbeiten trotz Heizung frieren müssen. Bleiben alle gesund? Kommen die Mitchristen zum Gottesdienst, oder meinen sie das Geschehen an den Fernsehgeräten verfolgen zu müssen? Ist die Kirche übervoll oder halb leer? Gelingt es trotz der Kameras, den Gottesdienst so zu feiern, wie wir ihn immer feiern – innig, mit Freude und tiefer Gläubigkeit? Mir wird wohl der Ausspruch des Kameramannes im Gedächtnis bleiben: „Sieh die Kamera als einen Menschen an, der den Gottesdienst mitfeiert.“ Meinen Ausspruch zu den neuen Ministranten: „Wir haben keine Aufführung im Landestheater, wir feiern Gottesdienst. Wenn etwas daneben geht, gehört es eben dazu.“ möchte ich mir auch selbst zu Herzen nehmen. Ein wenig aufgeregt zu sein und mit Freude diesen Tag zu erleben und zu wissen, dass die Gottesdienstgemeinde mit ihrem Gebet diese Unternehmung und vor allem die Menschen, die vor dem Fernseher mitfeiern werden, begleitet, tut einfach gut.


Der Kinderchor Völs freut sich immer, Gottesdienste musikalisch mitgestalten zu dürfen