Ein erfrischender Anstoß
Das
2. Vatikanum ist und war ein Jahrhundertereignis. Papst Johannes XXIII., bei
seiner Wahl als „Übergangspapst“ bezeichnet, wurde tatsächlich zum Papst des
„Übergangs“, indem er mit dem Konzil die Kirche ins Heute führte. Ängstliche
Bewahrer und fortschrittliche Kräfte rangen um eine Neupositionierung des
Schiffes Petri. Viel hat sich ereignet und viel hat das Konzil bewegt, denn wer
will, dass die Kirche bleibt, wie sie ist, will, dass sie nicht bleibt. Josef
Dirnbeck erinnert sich, gibt viele Anstöße, macht komplizierte Sachverhalte
verständlich und schildert die Vorgänge in Rom. Er spannt den Bogen aus der
Vergangenheit in die Gegenwart und zeigt auch die Früchte auf, die das Konzil
gebracht hat. Eine kritische Anmerkung: „Statt sich als Mittelstürmer mutig ins
Spielfeld der Neuzeit zu stürzen, sah sich die Kirche lieber in der Rolle des
Verteidigers“. Daher hinkt sie in vielen Fragen der Zeit hinterher. Nur wer sich
ändert, bleibt sich treu. Ein lesenswertes Buch, das den „Geist des Konzils“
wach hält.
Josef
Dirnbeck
Anstoß in Rom
So
war das mit dem Konzil
Tyrolia
2012, 104 S., € 12,95