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Dienstag, 23. Oktober 2012

Vorausgelesen von Paul Lampl



Ein erfrischender Anstoß
Das 2. Vatikanum ist und war ein Jahrhundertereignis. Papst Johannes XXIII., bei seiner Wahl als „Übergangspapst“ bezeichnet, wurde tatsächlich zum Papst des „Übergangs“, indem er mit dem Konzil die Kirche ins Heute führte. Ängstliche Bewahrer und fortschrittliche Kräfte rangen um eine Neupositionierung des Schiffes Petri. Viel hat sich ereignet und viel hat das Konzil bewegt, denn wer will, dass die Kirche bleibt, wie sie ist, will, dass sie nicht bleibt. Josef Dirnbeck erinnert sich, gibt viele Anstöße, macht komplizierte Sachverhalte verständlich und schildert die Vorgänge in Rom. Er spannt den Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart und zeigt auch die Früchte auf, die das Konzil gebracht hat. Eine kritische Anmerkung: „Statt sich als Mittelstürmer mutig ins Spielfeld der Neuzeit zu stürzen, sah sich die Kirche lieber in der Rolle des Verteidigers“. Daher hinkt sie in vielen Fragen der Zeit hinterher. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Ein lesenswertes Buch, das den „Geist des Konzils“ wach hält.
 
Josef Dirnbeck
Anstoß in Rom
So war das mit dem Konzil
Tyrolia 2012, 104 S., € 12,95