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Montag, 13. September 2010

24. Sonntag im Jahreskreis

12. September 2010


Liebe WeggefährtInnen!

Lebensgeschichten gleichen Landschaften.

Pilgernd entdeckten wir in der südfranzösischen Hügellandschaft
eine Kirchenruine und dann die Fülle weiter Sonnenblumenfelder.

Trotz der Ruinen in der Lebensgeschichte die Fülle nicht übersehen,
darauf will uns Jesus in seiner Verkündigung und in den Begegnungen aufmerksam machen.

Dass wir die manchmal verlorene göttliche Fülle in uns und in unseren
Mitmenschen entdecken und wieder finden,

das wünschen
Petra Unterberger und Albert Pichler

Evangelium des Lukas 15, 1 – 32
15 1 Eines Tages waren wieder einmal alle Zolleinnehmer und all die anderen, die einen ebenso schlechten Ruf hatten, bei Jesus versammelt und wollten ihn hören. 2 Die Pharisäer und die Gesetzeslehrer murrten und sagten: »Er lässt das Gesindel zu sich! Er isst sogar mit ihnen!« 3 Da erzählte ihnen Jesus folgende Gleichnisse: 4 »Stellt euch vor, einer von euch hat hundert Schafe und eines davon verläuft sich. Lässt er dann nicht die neunundneunzig allein in der Steppe weitergrasen und sucht das verlorene so lange, bis er es findet? 5 Und wenn er es gefunden hat, dann freut er sich, nimmt es auf die Schultern 6 und trägt es nach Hause. Dort ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: 'Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Schaf wieder gefunden!' 7 Ich sage euch: Genauso ist bei Gott im Himmel mehr Freude über einen Sünder, der ein neues Leben anfängt, als über neunundneunzig andere, die das nicht nötig haben.«
8 »Oder stellt euch vor, eine Frau hat zehn Silberstücke und verliert eins davon.
Was wird die Frau unternehmen?
11 Jesus erzählte weiter:»Ein Mann hatte zwei Söhne. 12 Der jüngere sagte: 'Vater, gib mir den Teil der Erbschaft, der mir zusteht!' Da teilte der Vater seinen Besitz unter die beiden auf.13 Nach ein paar Tagen machte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil zu Geld und zog weit weg in die Fremde. Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles. 14 Als er nichts mehr hatte, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus; da ging es ihm schlecht. 15 Er hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. 16 Er war so hungrig, dass er auch mit dem Schweinefutter zufrieden gewesen wäre; aber er bekam nichts davon.17 Endlich ging er in sich und sagte: 'Mein Vater hat so viele Arbeiter, die bekommen alle mehr, als sie essen können, und ich komme hier um vor Hunger. 18 Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden; 19 ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Nimm mich als einen deiner Arbeiter in Dienst!' 20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen. 21 'Vater', sagte der Sohn, 'ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein!' 22 Aber der Vater rief seinen Dienern zu: 'Schnell, holt die besten Kleider für ihn, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe! 23 Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen! 24 Denn mein Sohn hier war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt ist er wieder gefunden.' Und sie begannen zu feiern. 25 Der ältere Sohn war noch auf dem Feld. Als er zurückkam und sich dem Haus näherte, hörte er das Singen und Tanzen. 26 Er rief einen der Diener herbei und fragte ihn, was denn da los sei. 27 Der sagte: 'Dein Bruder ist zurückgekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat.'
Was wird der ältere Sohn tun?

einfach weiter denken
Eines Tages waren wieder einmal alle Zolleinnehmer und all die anderen, die einen ebenso schlechten Ruf hatten, bei Jesus versammelt und wollten ihn hören. Die Pharisäer und die Gesetzeslehrer murrten und sagten: »Er lässt das Gesindel zu sich! Er isst sogar mit ihnen!«
„Höre Israel!“ – so spricht der gläubige Israelit täglich im Glaubensbekenntnis. Zolleinnehmer und Gesindel wollen Jesus hören.
„Wohin sollen wir gehen?“ fragt einmal Petrus Jesus. „Du allein hast Worte des Lebens.“
Ich will achtsam auf die Worte des Evangeliums hören. Ich will mich ansprechen lassen und in mein Herz nehmen, was mich aufrichtet.
Ich kann in dieser Woche darauf achten, welche Worte und Gespräche mich im Leben weiter bringen.

Der Vater lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen. Holt die besten Kleider, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen!
Jesus handelt wie der Vater. Er gibt dem „Gesindel“ die ursprüngliche Würde zurück, Bild Gottes zu sein. Das ist Aufgabe aller Religionen: Den Menschen zu helfen, die göttliche Würde in sich zu entdecken.

verlorenes
es ist noch da
nur wo?
verlorenes
ist nicht zu sehen
ist nicht zu fühlen
ist nicht zu spüren
     verloren
und
dann plötzlich
wieder – gefunden
meinen Besitz
mein geld
mich selbst

wieder - gefunden
mein Leben
in Fülle
immer schon da
in dir
spürst du es?