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Donnerstag, 17. März 2011

2. Fastensonntag


20. März 2011


Liebe WeggefährtInnen!
Sonnenaufgang auf dem Pendling bei Kufstein:
Wir waren zu dritt. Wir stiegen in der Dunkelheit auf.
Warteten auf das Aufgehen der Sonne. Wir schwiegen.
Ein heiliger Moment, der keine Worte vertragen konnte.
Jesus nimmt drei seiner Weggefährten mit auf einen hohen Berg.
Sie erfahren Gott.
Worte versagen. Petrus wirkt hilflos.
Jesus wünscht sich von seinen Begleitern,
das Erlebte für sich zu behalten.
Gotteserfahrungen brauchen das Schweigen. In der Stille reifen sie und lassen uns Zeugnis geben zur rechten Zeit.
 Mit euch verbunden, die rechte Zeit für das Zeugnis geben zu erspüren
Petra Unterberger und Albert Pichler

Evangelium des Matthäus 17, 1 – 9
17 1 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus, den Jakobus und dessen Bruder Johannes mit und führt sie abseits auf einen hohen Berg. 2 Da wurde er vor ihren Augen verwandelt, und sein Angesicht strahlte wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe da: Es erschienen ihnen Mose und Elija, und sie redeten mit ihm. 4 Da ergriff Petrus das Wort und sagte zu Jesus: Herr, es ist schön, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
5 Während er noch redete, da warf eine lichte Wolke ihren Schatten auf sie, und eine Stimme sprach aus der Wolke: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Auf ihn sollt ihr hören! 6 Als die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. 7 Da trat Jesus zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie wieder aufblickten, sahen sie niemanden mehr ausser Jesus. 9 Während sie vom Berg hinunter stiegen, gebot ihnen Jesus: Sagt niemandem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt worden ist.

einfach weiter denken…
Und nach sechs Tagen…
In Cäsarea Philippi -  in Banjas bei einer der Jordanquellen – erkennt und bekennt Simon Petrus Jesus als den Christus – Messias. Und Jesus sagt dort Petrus am Felseingang des hellenistischen Tempels zur Unterwelt: >Auf dir will ich meine Gemeinde bauen<. Eine Woche später – am siebten Tag ereignet sich die Begegnung auf einem >sehr hohen Berg<. Am siebten Tag findet nach Gen 1 die erste Schöpfung ihre Vollendung: Auf dem Berg geht es  ebenso um Vollendung. Jesus und die Jünger kommen in Berührung mit der göttlichen Fülle.

Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt, und sein Angesicht strahlte wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Mit Jesus geht eine Verwandlung vor sich: Seine Präsenz ereignet sich wie Sonne und Licht. Ein unerwartetes Widerfahrnis – nicht einzuordnen in die bislang vertrauten Begegnungen. Ein unbedingtes Ergriffensein folgt.

Ich versuche mich an Begegnungen zu erinnern, an Augenblicke des Ergriffenseins in der Natur, im Schweigen, im Nachdenken, im Feiern, die sich unerwartet und ungeplant ereignet haben…ich hole sie her in die Gegenwart…ich achte auf meine Gefühle…ich suche dafür ein stimmiges Wort

Während sie vom Berg hinunter stiegen, gebot ihnen Jesus: Sagt niemandem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt worden ist…
Es gibt Erfahrungen, die kaum ins Wort zu bringen sind. Die am besten aufgehoben sind im Schweigen. Dort können sie Wurzeln schlagen und wachsen. Es gilt den Augenblick zu erspüren, in dem das Erzählen andere ermutigt. Das Zeugnis einer Glaubens- und Gotteserfahrung wächst in der Stille – auch heute.






Steiler anstieg

außer atem
gipfel
höchster punkt

stille

tief berührte leibesmitte
seelenkern
raunt ganz leise
gottesschau
ereignet sich
im augenblick
des seins

lässt dich erschaudern
schenkt lebenskraft
und mut
und frieden

ganz leise