Anmelden

Freitag, 18. Juni 2010

12. Sonntag im Jahreskreis

20. Juni 2010

Liebe WeggefährtInnen! Liebe Suchende!

Wer in ein Labyrinth geht, muss Umwege machen
ohne die Mitte aus den Augen zu verlieren.
Zur Mitte kommen ist ein Weg der Reifung.
Der Weg der Reifung ist mitunter schmerzlich.
Jesus ist diesen Weg gegangen und Gott mit ihm.
Das Evangelium nennt diesen Reifungsweg
Nachfolge.
Auch betend können wir zur Mitte kommen
und reifer werden - wie Jesus.

Mit euch auf dem Weg
Petra Unterberger und Albert Pichler


Evangelium des Lukas 9, 18 – 24
18 Einmal hatte sich Jesus zum Gebet zurückgezogen und nur seine JüngerInnen waren bei ihm. Da fragte er sie: »Für wen halten mich eigentlich die Leute« 19 Die Jünger gaben zur Antwort: »Einige halten dich für den wieder auferstandenen Täufer Johannes, andere für den wiedergekommenen Elija, und wieder andere meinen, einer der alten Propheten sei auferstanden.« 20 »Und ihr«, wollte Jesus wissen, »für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete: »Für Christus, den von Gott versprochenen Retter!« 21 Da verbot er ihnen streng, es irgendjemand zu sagen, 22 und fügte hinzu: »Der Menschensohn muss vieles erleiden und muss von den Ratsältesten, den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern verworfen werden, er muss getötet und am dritten Tag auferweckt werden.«  23 Dann wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, muss Tag für Tag sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen.  24 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, gerade der wird es retten.


einfach weiter denken
Einmal hatte sich Jesus zum Gebet zurückgezogen und nur seine JüngerInnen waren bei ihm. Da fragte er Sie…
„Das Gebet, das du selber bist, bestimmt dein Leben“ schrieb Friedrich Weinreb, der jüdische Weisheitslehrer. Beten als Ausdruck des Lebens und des Inneren. Weniger geformte Worte, die wiederholt werden, weniger ritualisierte Formeln.
Im Leben Jesu ereignet sich Gebet: ER zieht sich zurück, ER lässt seine nahen WeggefährtInnen daran teilnehmen. ER
entdeckt sein Wesen. Und er traut sich zu fragen, wie ER auf andere wirkt, worin sie sein Wesen wahrnehmen.

Finde ich betend Zugang zu meinem Inneren?
Oder decke ich das Innere mit Worten zu?
Wozu ermutigt mich meine Art zu beten?

Da verbot er ihnen streng, es irgendjemand zu sagen, 22 und fügte hinzu: »Der Menschensohn muss vieles erleiden und muss von den Ratsältesten, den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern verworfen werden, er muss getötet und am dritten Tag auferweckt werden.“
Fremdwahrnehmung und persönliche Erkenntnis Jesu sind nicht deckungsgleich. Jesus korrigiert das hehre Bekenntnis des Petrus. ER holt ihn auf den Boden des Lebens in der Nachfolge: Leiden – verworfen werden – getötet werden – auferweckt werden. Glaubensbekenntnisse und theologische
Grundsätze brauchen Vernetzung mit den Lebenserfahrungen.
Der Weg Jesu ist der Weg des Menschen. In Jesus ereignet sich die Solidarität Gottes im Leiden und der Durchgang zum neuen Leben.

Ist meine Art zu glauben gedeckt von Erfahrung?
Ist mein Glaube geerdet?


in die stille lauschen

achtsam

immer tiefer

immer tiefer

seelengrund erspüren

mich entdecken

gott erahnen

IHN erfahren

manchmal leise
seinen ruf
vielleicht erkennen

weg erahnen

mutig gehen
trotz der steine
trotz der kreuze

sterben
um zu werden

jeden tag