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Donnerstag, 15. Juli 2010

16. Sonntag im Jahreskreis C (18. Juli 2010)















Liebe WeggefährtInnen!

"Nützt diese gute halbe Stunde, um still zu werden." sagte der Pfarrer am Beginn des Sonntagsgottesdienstes. Und dann blieben etwa eine halbe Minute für die Stille. Die restliche Zeit wurde zugeschüttet mit Texten, Erklärungen, Orgelmusik und gemeinsamen Singen.

Jesus schätzt die Haltung seiner Freundin Maria von Betanien:
Sie hat in seiner Nähe erfahren, dass das Dasein im Jetzt heilsam ist.

Viele Suchende entdecken die Stille im Zen, in der Kontemplation, in der Natur.
Warum eher selten in christlichen Gottesdiensten?

In der Einübung des Daseins im Jetzt mit euch verbunden

Petra Unterberger und Albert Pichler

16. Sonntag im Jahreskreis C (18. Juli 2010)
Evangelium des Lukas 10, 38 – 42

38 Als sie dann weiterwanderten, kam er in ein Dorf, und eine Frau namens Martha nahm ihn in ihr Haus auf. 39 Diese hatte eine Schwester namens Maria, die sich zu den Füßen des Herrn niederließ und seinen Worten zuhörte; 40 Martha dagegen ließ sich durch vielerlei Dienstleistungen für die Bewirtung in Anspruch nehmen. Nun trat sie zu ihm und sagte: »Herr, machst du dir nichts daraus, dass meine Schwester die Bedienung mir allein überlassen hat? Sage ihr doch, sie möge mir zur Hand gehen!« 41 Aber der Herr gab ihr zur Antwort: »Martha, Martha! Du machst dir Sorge um vielerlei und läufst aufgeregt herum; 42 aber nur eins ist nötig. Denn Maria hat das gute Teil erwählt: das soll ihr nicht genommen werden.«


weiter denken…
»Martha, Martha! Du machst dir Sorge um vielerlei und läufst aufgeregt herum; aber nur eins ist nötig.

Jesus begegnet immer wieder Menschen, die von Sorgen gezeichnet sind. Aus seiner Erfahrung des gegenwärtigen Reiches Gottes – von Gott geliebt zu sein –fragt er:
“Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?“ (Mt 6, 27) und erinnert „betrachtet die Vögel des Himmels, die nicht säen und nicht ernten und dennoch von Gott erhalten werden“.
Die Grundlage für einen entspannten Lebensstil ist die Erfahrung der Liebe.

Welche Sorgen nehmen in meinem Leben (derzeit) überhand?

Durch wen erfahre ich, ohne Gegenleistung geliebt zu sein?

Maria, die sich zu den Füßen des Herrn niederließ und seinen Worten zuhörte;  Martha dagegen ließ sich durch vielerlei Dienstleistungen für die Bewirtung in Anspruch nehmen.

Ich kann die Haltungen der beiden „leibhaft“ nacherleben:
Einige Zeit zügig und aufgeregt herumlaufen; einige Minuten
im schweigenden Sitzen verweilen. Dann spüre ich nach, welche Haltung mir entspricht und gut tut.

Maria hat das gute Teil erwählt: das soll ihr nicht genommen werden.
Maria sitzt, schweigt, hört. Sie lebt im „Jetzt“.
Im Za - Zen und im Sitzen während der Kontemplation üben wir das Dasein im Jetzt. Im Alltag können wir auch bei der Arbeit im Jetzt sein – in der Übung, eines nach dem anderen zu tun und jeder Tätigkeit die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Das verändert auf lange Sicht den eigenen Lebensstil und auch das Zusammenleben.

hoffen
sehnen
wünschen

morgen
übermorgen
voll von sorgen

gedankenschwer
nächtelang
ohne frucht

lassen können

lachen
weinen
trauern
was grad ist

leben wird

fleisch gewordenes wort

frieden finden

GOTT erfahren

dankbar für das jetzt