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Freitag, 26. November 2010

Erster Adventsonntag

Liebe WeggefährtInnen!

"Hier kannst du dein Sterbedatum errechnen!"
"Hier kannst du die Dauer Eurer Partnerschaft berechnen!"

Solchen Internetfenstern begegne ich in letzter Zeit öfter,
wenn ich in eine Suchmaschine einsteige.

Offensichtlich gibt es bei vielen/wenigen die Sehnsucht nach "Geheimwissen".
Auch Jesus erlebte Menschen, die mit Überzeugung vom Ende sprachen.

Vor ein paar Tagen nahm ich  auf der Straße einen Stein wahr. Ich ging weiter,
ich sah ich auch am nächsten Tag dort liegen und nahm ihn mit. Wir entdeckten
das wunderbare Muster, Spuren einer langen Geschichte.

Jesus verweist uns auf das Unspektakuläre und auf das Unerwartete.
Dort kann sich die "unberechenbare" Begegnung mit dem Leben und mit GOTT
ereignen.

Mit euch verbunden, das Unspektakuläre und Unerwartete wahrnehmen zu lernen
Petra Unterberger und Albert Pichler

Evangelium des Mathäus 24, 37 – 44

37 Denn wie in den Tagen des Noah, so wird es sein beim Kommen des Menschensohnes. 38 So wie sie in den Tagen vor der Sintflut weiter aßen und tranken, weiter heirateten und verheiratet wurden bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging, 39 und nichts merkten, bis die Sintflut kam und alle wegraffte - so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohnes. 40 Da werden zwei auf dem Feld sein, einer wird mitgenommen, einer wird zurückgelassen; 41 zwei werden an der Mühle mahlen, eine wird mitgenommen, eine wird zurückgelassen. 42 Seid also wachsam, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. 43 Das aber bedenkt: Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtwache der Dieb kommt, wäre er wachsam und ließe nicht zu, dass in sein Haus eingebrochen wird. 44 Darum haltet auch ihr euch bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht vermutet.

weiter denken…
essen – trinken – heiraten – nichts merken – weggerafft werden – mitgenommen – zurückgelassen – an der Mühle mahlen – ins Haus eingebrochen werden…so wird es sein beim Kommen des Menschensohnes

Mit der Gestalt des „Menschensohnes“ verknüpften die Zeitgenossen Jesu die Dramatik einer geschichtlichen Entscheidungssituation. Jesus verlegt die Dramatik in die unspektakulären alltäglichen Lebensvollzüge. Dort ist der Ort, wo die Entscheidungen für oder gegen das Leben, für oder gegen GOTT fallen.

Wo erlebe ich in Gesprächen, Begegnungen und Literatur der Ankündigung einer spektakulären
Entscheidungszeit?

Darum haltet auch ihr euch bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht vermutet.
Im „Unvermuteten“ GOTT erwarten. Nicht mit IHM „rechnen“, IHN nicht einplanen und einordnen.
Einfach meine Achtsamkeit auf das „Unvermutete“ richten: In Begegnungen, Gesprächen, im Zuhören, in der Natur.

eingelullt
von  honigsüßen
versprechungen

eingelullt
von  himmlischen
tönen der werbung

eingelullt
von salbungsvollen
reden

eingelullt
abhängig
nuckeln
wohlig – dämmerig

wach auf!
höre, sehe, rieche,
schmecke, spüre
das leben

wach auf!
verschlaf nicht dein Leben
verpass  IHN nicht
wenn ER hereinbricht
mitten ins JETZT