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Freitag, 31. Dezember 2010

2. Sonntag nach Weihnachten


2. Jänner 2010
 












Sommer 1976 Schmirntal:
Um Mitternacht verlasse ich die Hochzeitsgesellschaft.
Trete hinaus in die Nacht. Kein Stern ist sichtbar. Im Lichtschein
der Hausbeleuchtung taste ich mich zum Zaun entlang der Straße.
Noch nie habe ich eine derartige Dunkelheit erlebt. Der Weg zur Unterkunft
ist erfüllt von Unsicherheit, Sorge, Angst.

Sommer 2006 Wüste Sinai:
Wir erwarten auf dem Moseberg den Aufgang der Sonne.
Schweigen, Stille. Und da in der Ferne beginnt sich der Himmel
leicht rötlich zu färben. "Der Himmel geht über allen auf" singen
wir und umarmen uns.

Liebe WeggefährtInnen!

Dunkelheit, Unsicherheit, Sorge, Angst -
Licht, Schweigen, Stille, freudige Umarmung
gehören zu unserem Leben.

Dass das Licht stärker ist als die Dunkelheit
dürfen wir durch Jesus erfahren.

Mit IHM - dem sich ereignenden Wort Gottes - verbunden
beginnen  mit euch
das Neue Jahr
Petra Unterberger und Albert Pichler



Etwa drei Generationen – achtzig Jahre - nach dem Jesusereignis in Israel dokumentiert das Johannes – Evangelium ein Glaubensbekenntnis. Eine christliche Gemeinde in hellenistischem Umfeld bringt ins Wort, was ihr an Jesus Christus wichtig ist. Sie versucht es so, dass  auch  Suchende, die vom Jesusereignis noch nichts gehört haben, aufhorchen und neugierig werden.

Welche Worte aus diesem Glaubensbekenntnis machen mich neugierig?
Welche helfen mir, Jesus näher zu kommen?

Evangelium des Johannes 1, 1 – 18
1 1 Im Anfang war das Wort, der Logos, und der Logos war bei Gott,
und von Gottes Wesen war der Logos. 2 Dieser war im Anfang bei Gott.
3 Alles ist durch ihn geworden, und ohne ihn ist auch nicht eines geworden,
das geworden ist. 4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.
6 Es trat ein Mensch auf, von Gott gesandt, sein Name war Johannes. 7 Dieser kam zum Zeugnis, um Zeugnis abzulegen von dem Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kämen. 8 Nicht er war das Licht, sondern Zeugnis sollte er ablegen von dem Licht.
9 Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der zur Welt kommt. 10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, und die Welt hat ihn nicht erkannt.
11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
12 Die ihn aber aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden,
denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches und nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind.
14 Und das Wort, der Logos, wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie ein Einziggeborener vom Vater hat, voller Gnade und Wahrheit. 15 Johannes legt Zeugnis ab von ihm, er hat gerufen: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war, ehe ich war.
16 Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, Gnade um Gnade.
17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. 18 Niemand hat Gott je gesehen. Als Einziggeborener, als Gott, der jetzt im Schoss des Vaters ruht, hat er Kunde gebracht.

zum weiter denken…
Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst…
Licht und Finsternis sind Grunderfahrungen: Der Wechsel von Tag und Nacht begegnet auch als seelisch – geistige Spannung zwischen Klarheit und Undurchsichtigkeit, zwischen Hoffnung und Trauer, zwischen Glück und Verzweiflung. In dieser Spannung ereignen sich die große Weltgeschichte und das persönliche Leben. In der Bejahung der Ganzheit ist es möglich zu überleben. Gott begibt sich in Jesus in diese Spannung hinein, mit dem Risiko „unterzugehen“. Die Erfahrung der Menschen, die sich an Jesus orientiert haben, war: Das Licht konnte nicht von der Finsternis aufgesogen werden. Diese Hoffnung bleibt allen, die IHM vertrauen wollen.

Wie erlebe ich zurzeit die Spannung zwischen Licht und Finsternis?
In mir ? In der Welt? In der Kirche?

worte, worte, worte
unbedacht so viele worte
leicht-sinnig
oben-drüber

worte, worte, worte
machen mund-tot
stören leben
decken zu
was wirklich ist

lass dir zeit

nimm ein wort
langsam immer wieder
sorgfältig
in deine Hand

schweigend höre
seinen klang
achtsam spüre
dieses ausgewählte wort

und vielleicht
ereignet sich
dieses wort
in dir

wandlung wird
unscheinbar leise