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Freitag, 10. Dezember 2010

3. Adventsonntag (12. Dezember 2010)


Liebe adventliche WeggefährtInnen!
Wird er kommen?
Der Zug - der angesagte Besuch - der Freund - die Freundin?
Täglich warten Menschen auf Bahnhöfen - öffentlich sichtbar.
Täglich warten Menschen im Stillen - unerkannt - auf Besuch,
auf ein Gespräch, einen Anruf.
Johannes im Gefängnis des Herodes blieb trotz seines Scheiterns
ein Wartender, ein Fragender.
Worauf wartest du?
Warten ist eine adventliche Haltung.
Im Warten mit euch verbunden
Petra Unterberger und Albert Pichler

Evangelium des Mathäus 11, 1 – 11

11 1 Und es geschah, als Jesus seinen zwölf Jüngern seine Anweisungen gegeben hatte, dass er von dort weiter zog, um in ihren Städten zu lehren und zu verkündigen.
2 Als Johannes nun im Gefängnis von den Taten des Christus hörte, sandte er seine Jünger zu ihm 3 und liess ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? 4 Jesus antwortete ihnen: Geht und erzählt Johannes, was ihr hört und seht: 5 Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt; 6 und selig ist, wer an mir keinen Anstoss nimmt. 7 Als diese sich wieder auf den Weg machten, begann Jesus zu den Leuten über Johannes zu reden: Was habt ihr zu sehen gehofft, als ihr in die Wüste hinauszogt? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? 8 Oder was habt ihr zu sehen gehofft, als ihr hinauszogt? Einen Menschen, der in feine Gewänder gehüllt ist? Die feine Gewänder tragen, die wohnen in Palästen. 9 Oder was habt ihr zu sehen gehofft, als ihr hinauszogt? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, mehr als einen Propheten habt ihr gesehen! 10 Er ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der vor dir deinen Weg bereiten wird.
11 Amen, ich sage euch: Unter denen, die von einer Frau geboren wurden, ist keiner aufgetreten, der grösser wäre als Johannes der Täufer. Doch noch der Geringste im Himmelreich ist grösser als er.

einfach weiter denken…
Sieben Fragen werden in diesem Abschnitt gestellt – eine an Jesus, sechs an die  ZuhörerInnen. Die sieben begegnet uns auch als Tag der Vollendung der Schöpfung. Hier kann etwas klar und rund werden – wird verschlüsselt gesagt. Fragen kann zur Klarheit führen.

Ich kann mich in Johannes im Gefängnis hineinversetzen.
Was möchte ich Jesus aus meiner Lebenssituation heraus fragen?

Jesus antwortete ihnen: Geht und erzählt Johannes, was ihr hört und seht…
Hören – sehen – gehen – erzählen sind Haltungen, die zur eigenen Erkenntnis und zur Weitergabe der Botschaft vom Himmelreich führen können. Verkündigung ereignet sich durch Wachsamkeit der Sinne und in der Bewegung auf die anderen zu.

Ich kann achtsam werden im Hören und Sehen der Ereignisse in Gesellschaft, Kirche und in meinem Lebensumfeld. Ich kann andere teilhaben lassen an dem, was ich als Hoffnung erfahren habe.

noch der Geringste im Himmelreich ist grösser als er. .. selig ist, wer an mir keinen Anstoss nimmt
Die Nähe zu Jesus macht die Bedeutung des Johannes sichtbar. Die Zusage des Himmelreiches – der Gegenwart der Liebe Gottes in Jesus jetzt – eröffnet jedem eine Lebenschance, die weit über die Möglichkeiten des Johannes hinausgeht. Diese Chance zu ergreifen – ohne Vorbedingung angenommen zu sein – konnten wenige der Zeitgenossen Jesu annehmen.  Sie nahmen Anst0ss.

Kann ich für mich glauben, von Gott bedingungslos angenommen zu sein?
Welche Widerstände spüre ich in mir? Woher rühren sie?

 
sehen wollen
hören wollen
haben wollen
ohne warten
jetzt sofort
keine zeit zum warten
leben wollen
angesehen, fein gekleidet
keine zeit für fragen
antworten braucht das leben
jetzt sofort

adventlich leben
achtsam werden
langsam werden
hören, sehen – das was ist
manchmal
un-er-wartet neu